Das Labor Spiez ist das Schweizerische Institut für ABC-Schutz und betreibt mit dem B-Sicherheitslabor (BL) die einzige biosafety level (BSL)-4 Infrastruktur des Landes für den Umgang mit humanpathogenen Viren der höchsten Risikogruppe 4. Die Master Thesis beschreibt Strategien, wie diese Kernkompetenz weiter ausgebaut werden kann, und wie sich das Labor Spiez dadurch national und international noch besser positionieren kann.
Hochansteckende und gefährliche Viren, für die es keine zugelassenen Impfungen oder Therapiemöglichkeiten gibt, werden in die höchste Risikogruppe 4 eingeteilt. Bekannteste Vertreter dieser Gruppe sind hämorrhagische Fieberviren wie das Ebola- oder das Lassa-Virus. Als Fachstelle für den Schutz vor biologischen Bedrohungen und Gefahren gehören die Analyse und Diagnostik solcher hochpathogenen Krankheitserreger, wie auch Forschungsaktivitäten zu deren Prävention und Behandlung zu den Kernaufgaben des Labor Spiez. Die hierfür benötigte Infrastruktur und das Know-how sind schweizweit einzigartig und in den Bereichen Biosicherheit und Technik hochspezialisiert.
Das Labor Spiez ist ein Geschäftsbereich des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und in entsprechende Fachbereiche für den Schutz vor atomaren (A), biologischen (B) und chemischen (C) Bedrohungen unterteilt. Die Gruppe Biosicherheit und Technik BL ist im Supportbereich des Labor Spiez angesiedelt und betreibt das Sicherheitslabor für den Fachbereich Biologie als interner Dienstleister.
Die Master Thesis sollte eine Strategie beschreiben, wie sich der Fachbereich Biologie zukünftig ausrichten soll, und wie die Gruppe Biosicherheit und Technik BL diese Ausrichtung optimal unterstützen kann. Ziel der Arbeit war die Entwicklung einer strategischen Initiative Biosicherheit und Technik, in welcher neue Tätigkeitsfelder evaluiert und die Erwartungen des Fachbereichs an die Gruppe erfüllt sind.
Die Arbeit umfasst eine vollständige Geschäftsfeldstrategie der Gruppe Biosicherheit und Technik BL zusammen mit der Umsetzungsplanung und legt hierfür die nötigen operativen Massnahmen fest. Sie dient der Leitung des Fachbereiches Biologie als Entscheidungsgrundlage für neue Aktivitäten auf dem Gebiet der Biosicherheit und hilft, struktur- und schnittstellenoptimiert während der nächsten Jahre die übergeordnete Unternehmensstrategie im Bereich BSL-4 umzusetzen. Mögliche neue Produkte liegen in der angewandten Forschung sowie im Bereich Ausbildung und Training vor. Methodisch wurde ein generischer Ansatz verfolgt, so dass ein entsprechendes Vorgehen zukünftig auch auf die Entwicklung von anderen Fachstrategien im Labor Spiez übertragen werden kann.