Die Einwohnergemeinde Niederbipp reinigt ihr kommunales Abwasser weitgehend in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) der Firma Tela. Aufgrund des Bevölkerungswachstums ist die langfristige Entsorgungssicherheit mit dieser Anlage indessen nicht mehr gewährleistet. Der Anschluss an den Zweckverband ARA Falkenstein soll diesbezüglich Abhilfe schaffen.
Seit 1996 wird das kommunale Abwasser der Einwohnergemeinde Niederbipp auf zwei Anlagen gereinigt. Die Vorreinigung erfolgt auf dem Areal der ehemaligen ARA Niederbipp mittels einer Rechenanlage und einem Sandfang. Die biologischen Reinigungsstufen finden hingegen in der betriebseigenen ARA Tela (Tela GmbH, Hersteller von Hygieneartikeln) in Niederbipp statt. Die Tela GmbH benötigt das kommunale Abwasser, um das eigene kohlenstoffhaltige Abwasser aus der Papierfabrik zu kühlen und es mit Nährstoffen anzureichern. Da sich in Niederbipp für die Zukunft ein Bevölkerungswachstum abzeichnet, kann die Entsorgungssicherheit mit der ARA Tela jedoch nicht mehr gewährleistet werden. Daher soll ab 2027 das Abwasser über das neue Pumpwerk Niederbipp ins Netz der ARA Falkenstein geführt werden.
Im Rahmen der Bachelorarbeit ist das Pumpwerk Niederbipp für einen optimalen Betrieb und Unterhalt auszulegen. Ebenso sind die beiden Freispiegelleitungen, die Druckleitung, sowie deren Anschlusspunkte zu dimensionieren. Die Nachhaltigkeit wird mit einer intelligenten Wahl der Baustoffe, der Energieeffizienz und der Verbesserung des Gewässerschutzes gewährleistet.
Als Grundlage für diese Arbeit diente das Vorprojekt der Ryser Ingenieure AG. Nachdem alle vorhandenen Informationen zusammengetragen wurden, konnte mit der Dimensionierung begonnen werden. Durch den aktiven Austausch mit der ARA Falkenstein, zukünftiger Eigentümer und Nutzer des Pumpwerks, wurde die Planung der Anlage auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Im Rahmen des Gesamtprojekts konnten Aspekte wie die erforderliche Fördermenge, die Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter und die Wartungsarbeiten berücksichtigt werden. Der Austausch mit externen Fachplanenden, wie mit EMSR-Planenden (Elektro-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik), konnte bereits in dieser Phase erfolgen.
Im definierten Projektperimeter stehen das Pumpenregime, die Dimensionierung der Kanalisation und die gesamte Abwasserentsorgung im Mittelpunkt des Vorhabens. Aussagen zur Wirtschaftlichkeit wurden anhand von Kosten-Nutzen-Analysen gemacht.