"Häsch mer en Stutz?" – ein altbekannter Satz auf Schweizer Strassen. Diese Situation löst unterschiedlichste Reaktionen aus und oft zögert man zu spenden, aus Angst vor Missbrauch für Drogen, Alkohol oder durch Bettlerbanden. Diese Bachelorthesis widmet sich diesem Problem mit einem innovativen Ansatz – Gutscheine statt Bargeld zu spenden.
Wenn man auf der Strasse um Geld gebeten wird, entsteht oft ein Gefühl der Ambivalenz. Einerseits möchte man helfen, andererseits besteht Unsicherheit bezüglich der Verwendung des Geldes. enstutz.ch möchte diesen Bedenken entgegenwirken, indem es eine Plattform in Form einer Webanwendung bereitstellt. Diese soll es Spender:innen ermöglichen, anonym Gutscheine statt Bargeld zu spenden um dadurch sicherzustellen, dass bedürftige Personen gezielt mit Gütern des alltäglichen Lebens unterstützt werden.
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Prototyps für eine Spendenplattform, die die Anonymität der Spender wahrt und Missbrauch verhindert. Der Fokus liegt darauf, Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs und des zweckfremden Einsatzes von Spenden zu adressieren. Zudem soll untersucht werden, ob sich potenzielle Spender die Nutzung dieser alternativen Spendenmöglichkeit vorstellen können.
Die Umsetzung des Projekts begann mit einer umfangreichen Umfrage, um die Bedenken und Wünsche der Menschen hinsichtlich des Spendens auf der Strasse zu erfassen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Umfrage wurden die Anforderungen definiert und ein Prototyp in Form einer Webanwendung entwickelt.
Der Fokus lag auf der Entwicklung einer benutzerfreundlichen, sicheren und möglichst anonymen Möglichkeit, Gutscheine für alltägliche Güter zu erstellen.
Zusätzlich wurden Funktionen integriert, die es kooperierenden Hilfsorganisationen ermöglichen, bedürftige Personen zu registrieren und zu verwalten. Der Prototyp wurde mit Next.js als Frontend- und Spring Boot als Backend-Technologie realisiert. Nach der Entwicklung wurde ein Feldtest auf der Strasse durchgeführt, gefolgt von einer Befragung und der Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen, damit die Wirksamkeit und Akzeptanz des Prototypen umfassend beurteilt werden konnten.
Die Ergebnisse der abschliessenden Umfrage bestätigen, dass das System als akzeptable und attraktive Alternative für Strassenspenden angesehen werden könnte. Die meisten Bedenken galten der Sicherstellung, dass sich nur inlandsansässige Personen, die unter dem Existenzminimum leben, bei der Plattform anmelden dürfen. Der entwickelte Prototyp legt den Grundstein für ein innovatives System, das mit weiterer Entwicklung und Feinabstimmung das Potenzial hat, das Spenden auf der Strasse nachhaltig zu verändern.